Vom 1. bis 30. Juni ist Pride Month – denn am 28. Juni 1969 ging die LGBTIQA+ Community in New York gemeinsam auf die Straße, um für ihre Rechte zu kämpfen. Die Stonewall Riots gingen in die Geschichte ein – und bis heute werden sie am Christopher Street Day und seit einigen Jahren auch im Pride Month gefeiert. Es ist ein Monat, in dem man feiert, sich selbst zu lieben und zu akzeptieren, in dem man die Menschen in seinem Leben feiert, die Teil der LGBTIQA+ Community sind – und in dem man weiterhin für Akzeptanz kämpft und die Welt darauf aufmerksam macht, dass sie noch einen weiten Weg zu gehen hat.
Jedes Jahr kommt aufs neue eine Diskussion auf, warum man einen solchen Monat überhaupt braucht – was man denn noch mehr will, als die Rechte, die man schon hat, man würde doch akzeptiert werden…
Immer wieder werden Menschen mit Hass und Verachtung gestraft, weil sie das gleiche Geschlecht lieben, weil sie sich keines Geschlechtes angehörig fühlen, weil sie – wie salopp gerne gesagt wird – im falschen Körper geboren wurden. Es wird mit Religion und Biologie argumentiert, es wird als eine Phase bezeichnet – und all das ist Beweis genug, dass ein Monat wie der Pride Month wichtiger den je für unsere Welt ist.
Die Menschheit hat noch einen weiten Weg zu gehen, um wirklich an dem Punkt anzukommen, an dem jeder bedingungslos akzeptiert wird. Menschen die sich all dem weiterhin verschließen, verpassen nur, wie wundervoll und individuell unsere Welt tatsächlich ist.
Es gibt Menschen, die ganz genau wissen, welchem Buchstabe des Akronyms sie angehören. Andere gehören mehreren an oder finden erst mit dem Alter heraus, wer sie wirklich sind. Manche Menschen möchten sich kein Label raussuchen, es sich in keiner Schublade bequem machen – sie sind jung und alt und wissen noch nicht, was die Zukunft für sie bringt. Es gibt Menschen, die alles lieben oder nur ein Geschlecht, Menschen die sich jeden Tag aufs neue entdecken und Menschen die einen harten Weg gehen müssen, um endlich sie selbst sein zu können.
Es gibt doch eigentlich nichts wundervolles, als solch außergewöhnliche Menschen in seinem Leben zu haben, oder?
Für viele ist es schwer, etwas aus ihrem Kopf zu verbannen, was dort schon immer verankert ist. Wie oft habe ich mit meinen Eltern darüber gesprochen, mit welchem Blick auf die LGBTIQA+ Community sie aufgewachsen sind. Generationen, denen noch ganz andere Werte vermittelt worden sind. Es fällt ihnen manchmal schwer die Veränderungen in unserer Welt zu verstehen – aber sie geben ihr Bestes. Sie hinterfragen, belesen sich, schauen sich Dokumentationen an… In unserer Welt voller Medien ist es einfacher denn je andere zu verstehen.
Und es ist wichtig, unsere Welt endlich etwas offener zu betrachten. Es ist das Jahr 2022 und jede neue Generation wird die Welt anders sehen, als die die vor ihnen kamen. Ist es nicht ein schöner Gedanken, dass sich die eigenen Kinder und Enkel viel mehr als sie selbst ausleben können, als die Generationen, die vor ihnen kamen?
Ich freue mich auf jeden Fall sehr zu sehen, was die Kinder in meinem Leben aus der Welt machen werden, die ihnen so viele Möglichkeiten gibt sich zu entfalten. Obwohl ich selbst noch einigermaßen jung bin, gibt es auch in meiner Generation noch vieles, was sich zum positiven wenden kann – alle die wir jetzt Veränderungen schaffen können, sollten diese nutzen, um unsere Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Und dazu gehört, alle Menschen, die Teil der LGBTIQA+ Community sind zu akzeptieren – und deswegen möchten wir Tauben, mit Ihnen allen zusammen, dieses Jahr den Pride Month ganz besonders feiern. Die passenden Bücher haben wir natürlich das ganze Jahr über da, aber jetzt präsentieren wir diese noch einmal ganz besonders.
Hier auf dem Blog wird es von mehreren von uns Buchempfehlungen geben – unsere Lieblings-LGBTIQA+-Bücher, die uns begleiten, berühren und die wir Ihnen mit ganz viel Freude ans Herz legen möchten!
Zum Auftakt des Pride Month, habe ich Ihnen zwei Buchtipps mitgebracht, dir mir persönlich sehr am Herzen liegen:
Blitzeinschlag im TerriTorium
– Christine Werner
Als angehender Teenager hat man es sowieso schon nicht leicht, da müssen sich auch nicht noch alle um einen herum verlieben.
Für Terri könnte ruhig alles so weiter gehen, wie sie es gewöhnt ist. Mit Nina durch dick und dünn, Mama immer an der Seite, Wochenenden bei Papa, jede Menge Cupcakes, Pizza und glitzernden Nagellack.
Doof nur, dass Aszendenten und Chemie eine ganz andere Idee haben. Nina verliebt sich in Berki, Mama verliebt sich in Michael – das denkt Terri zumindest. Das Chaos kommt erst noch so richtig auf sie zu, als sich herausstellt, dass da an Michael noch ein A ans Ende gehört…
Kinder- und Jugendbücher gibt es wie Sand am Meer und irgendwie muss man doch immer noch nach Büchern suchen, in denen die Familien nicht der “Norm” entsprechen. Immer auf der Suche nach besonderen Kinderbüchern, ist mir dieses Buch aus dem Mixtvision-Verlag natürlich sofort ins Auge gefallen. In die Hand genommen, in einem Rutsch durchgelesen und dann allen um mich herum ebenfalls aufs Auge gedrückt – dieses Buch war tatsächlich wie ein Blitzeinschlag für mich, denn auf nur 220 Seiten, schafft es dieses Büchlein ab 11 mehr Diversität mit sich zu bringen, wie manch 500 Seiten Roman.
Terri versteht all diese Verliebtheit noch nicht so ganz, hinterfragt und recherchiert und rauft sich auch ein ganz kleines bisschen die Haare, denn irgendwie ist das ja doch alles ziemlich verrückt. Obwohl ihre Eltern schon länger getrennt sind und ihr Vater in einer neuen Beziehung ist, ist es doch nicht ganz so einfach, die Mama plötzlich teilen zu müssen – und obwohl das Geschlcht des neuen Partners eine Rolle spielt, ist es dann doch vielleicht eher Nebensache.
Auch Erwachsene können in diesem Buch noch ein bisschen was über Akzeptanz und das Verliebtsein lernen. Hier geht es darum, dass Liebe eben wie ein Blitzschlag ist und man sich nicht aussuchen kann wann und wie und wo er einen trifft. Am Ende ist eben einfach wichtig, dass man glücklich ist – und das die Pizza und Cupcakes mit der Familie, egal wie kunterbunt diese auch ist, ganz besonders gut schmecken.
Queer Eye
– Antoni Porowski, Tan France, Jonathan Van Ness, Bobby Berk & Karamo Brown
Es gibt Reality TV das einen in den Wahnsinn treibt und es gibt Reality TV das einen zu Tränen rührt – die Netflix-Serie Queer Eye gehört eindeutig zu zweitem.
Wer diese Sendung noch nicht kennt, sollte das ganz schnell ändern. Fünf queere Männer, jeder mit einem anderen Spezialgebiet, die den unterschiedlichsten Menschen helfen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen oder auf den Kopf zu stellen – alles mit dem Ziel, mehr Selbstliebe und Akzeptanz zu verbreiten.
Ich weiß gar nicht, wie oft ich mir diese Sendung schon angesehen habe – es ist einfach immer wieder eine Freude und eine Erinnerung auf sich selbst zu achten und sich selbst zu lieben. Mit ihrer offenen und lebensfreudigen Art, kann man diese fünf Menschen einfach nur ins Herz schließen und deswegen war das Buch, dass sie zusammen geschrieben haben, ein absolutes Muss für mich.
Mit dem Untertitel “Love yourself – love your life” ist eigentlich schon die Kernaussage des Buches auf den Punkt gebracht. Es ist ein Blick hinter die Kulissen der Serie, in das Leben dieser außergewöhnlichen Menschen und ein kontinuierlicher Wegweiser sein bestes Leben zu leben.
Ich liebe dieses Buch, weil es ein Comfort Book ist – ein Buch, dass schon beim durchblättern die Stimmung hebt und einen glücklich macht. 🙂

Ein Kommentar zu „🏳️🌈 Pride Month ’22 🏳️🌈 Taubentipps Teil 1 🏳️🌈“