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Das Spiel des Barden
– Kevin Hearne

Auf dem Kontinent Teldwen herrscht Krieg – eine Armee von Knochengiganten fällt im Norden, im Land Brynlön, ein. Doch sie werden dort nicht halt machen, denn sie sind auf der Suche nach dem siebten Kenning – in Teldwen sind aber nur sechs bekannt. Diese magischen Fähigkeiten sind nur unter tödlichen Bedingungen erreichbar und wer sie benutzt opfert seine eigene Lebenszeit. Ohne das Geheimnis des letzten Kennings ist Teldwen dem Untergang geweiht.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Barde Fintan, dessen Kenning es ihm erlaubt die Gestalt und Stimme anderer anzunehmen. Aus der Sichtweise verschiedener Charaktere aus allen Ländern Teldwens webt er die Erzählung des Krieges und innenpolitischen Machtkämpfen und lässt damit Brynlöns Flüchtlinge und die Leser*innen an dieser wunderbar durchdachten Welt teilhaben. Zwischen den Rückblicken, die von Fintan erzählt werden, entwickelt sich die Geschichte auch in der Gegenwart weiter und entfaltet so langsam das Gesamtbild eines faszinierenden Magiesystems, einer lebendigen Welt und wunderbaren Figuren.

Als Fan aller Romane, die eine Landkarte und ein seitenlanges Glossar im Anhang haben, muss ich leider immer wieder feststellen, dass diese (fast) immer heteronormativ sind. Und selbst wenn es queere Charaktere gibt, sind diese oft nur Nebenfiguren. Kevin Hearne jedoch lässt nicht nur zu, dass es queere Protagonist*innen gibt, sondern differenziert auch in kulturellen Unterschieden zwischen den Ländern Teldwens in der Akzeptanz solcher Identitäten.

Der Fokus liegt zwar weniger auf den queeren Storylines liegt, da es vornehmlich um die Invasion der Knochengiganten geht, aber das Einbauen von Diversität ohne großes Aufheben hilft, genau diese zu normalisieren. Diese unaufgeregte Repräsentation in einem Genre, welches bisher wenig Wert darauf legt, ist unglaublich erfrischend – und hoffentlich ein Indikator, dass die Zukunft bunter wird.

Ihre Clara Trumpf

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