- Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich) verletzen oder durch Untätigkeit (wissentlich) zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird.
- Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins kollidieren.
- Ein Roboter muss seine Existenz beschützen, solange dieser Schutz nicht mit Regel eins oder zwei kollidiert.
Jeder Sci-Fi Fan kennt diese Regeln. Die „Grundregeln des Roboterdienstes“, besser bekannt als Asimov Gesetze, bilden den Grundstein für Asimovs Roboter-Romane und haben ihren Weg direkt oder indirekt in viele andere Sci-Fi Romane gefunden. Am bekanntesten sind diese Gesetze wahrscheinlich von I, Robot, einem Will-Smith-Hollywood-Blockbuster, der diese Gesetzte und Asimovs intelligente Geschichte für ein bildgewaltiges Action-Spektakel ignorieren. Und in
ebendieser Tradition hat Apple TV den Foundation-Zyklus adaptiert.
Was die Bücher und die Serie gemeinsam haben ist schnell erklärt: Hari Seldon entwickelte die Psychohistorik – eine mathematikbasierte Wissenschaft, mit der sich Vorhersagen über das Verhalten großes Gruppen von Menschen treffen lässt. Ein damit entwickeltes Modell lässt ihn erkennen, dass das galaktische Imperium vor dem Zusammenbruch steht und eine dreißigtausend Jahre anhaltende Periode von Anarchie und Chaos zu Folge hätte. Um diese dreißigtausend Jahre auf ein Jahrtausend zu verkürzen, gründet er die sogenannt Foundation am Rande der Galaxis.
Die Bücher spannen über Jahrhunderte, beleuchten verschiedene Generationen und zeigen die sozioökonomischen Bewegungen von Gesellschaften. Kaum einer der Protagonisten bekommt mehr als ein paar Kapitel und der Fokus liegt nicht auf einer Person, sondern auf der Menschheit als ganzes. Politik, Religion, Wirtschaft, Militär – alles steht in Wechselwirkung und beeinflusst so den Lauf der Geschichte. Und Apple nimmt dieses intelligente Material und schmeißt es für ein bildgewaltiges Action-Spektakel aus dem Fenster. Zugegeben, die Serie hat klasse CGI und einen guten Cast, außerdem ist sie deutlich diverser als die in den 40ern geschriebenen Bücher. Und dass sie die Technik updaten mussten, ist auch sehr einleuchtend. High-Tech-Atomkraft und physische Zeitungen in Sci-Fi von 2021 wäre doch ziemlich schräg (auch wenn sie für mich einen großen Teil des Charmes der Bücher ausmachen). Allerdings verfehlt die Adaption das Thema der Bücher um etliche Parsecs – „Es gibt keine Heroen“ ist ein elementarer Teil der Philosophie Seldons und ein wiederkehrendes Motiv der Bücher. Und die Serie erklärt allen Ernstes, dass die Protagonistin Gaal Dornick, die eine Heldin sei, die den Verlauf der Geschichte verändern kann.
Als alleinstehendes Werk ist die Serie vollkommen in Ordnung. Ein schön anzusehendes Sci-Fi Werk, solides Schauspiel, ein mittelmäßiger Plot. Aber die Verachtung, die diese Adaption ihrem Quellenmaterial zeigt, ist sowohl verblüffend als auch tragisc
Ihre Clara Trumpf