In unserem ersten Themenarchiv-Beitrag geht es um ein Thema, über das es viele Bücher gibt, aber für dass es unglaublich schwer ist, genau das Richtige zu finden. Als Erwachsene haben wir eigentlich schon alle irgendwie einmal mit Verlust und Trauer kämpfen müssen – für Kinder ist es irgendwann das erste Mal und damit will sensibel umgegangen sein. Das Buch, was allen hilft, gibt es nicht. Jeder geht anders mit Trauer um und deswegen ist die Suche nach dem passenden Buch nicht einfach.
Die Bücher dich ich rausgesucht habe, gehen das Thema alle ein wenig anders an, sind aber alle da um Hoffnung zu spenden. Am Ende muss man wahrscheinlich einfach in die Bücher reinsehen und deswegen bestellen wir diese auch immer gerne zur Ansicht. Aber vielleicht hilft meine kleine Auflistung schon einmal um einen Anfang in der Suche zu schaffen.
Zwei Bücher, die sehr poetisch an das Thema herangehen sind „Das Leben und ich“ (ab 4) und „Ente, Tod und Tulpe“ (ab 4). Dass muss man mögen, dass muss das Kind mögen – und vielleicht sind es auch vor allem Bücher die für Kinder gemacht sind, aber auch Erwachsenen Trost spenden.
In „Für immer“ (ab 5) und „Annas Himmel“ (ab 5) wird das Thema gezielter und in einer Geschichte angesprochen. Während es in „Für immer“ um den Verlust des Vaters geht, spricht „Annas Himmel“ über den Verlust der Mutter. Bücher, die vielleicht eher geeignet sind, wenn bereits ein Verlust erfolgt ist – zum sanften an das Thema heranführen ist vielleicht eher „Die Brücke hinter den Sternen“ (ab 5) von Cornelia Funke geeignet, welches die Geschichte eines kleinen Engels erzählt, der die dunklen und schweren Dinge auf der Welt entdeckt.
„Über den großen Fluss“ (ab 4) und „Adieu, Herr Muffin“ (ab 3) spricht über Trauer aus der Sicht der Tiere. Diese spüren in beiden Büchern, dass es bald Zeit wird zu gehen, verabschieden sich und machen sich auf zu ihrer Reise. Einfühlsam und hoffnungsvoll.
Ganz neu in diesem Jahr erschienen sind „Mamas roter Pullover“ (ab 6) und „Großvaters Walnuss“ (ab 4), die beide vor allem davon erzählen, wie die Zeit vergeht. Wie Mamas Pullover nach ihrem Tod viel zu groß ist und Opas Walnusspflanze erst ganz klein ist, wie sich die Dinge über die Zeit hin verändern und wie die Trauer bleibt, aber doch ganz anders wird.
„Abschied, Tod und Trauer“ (ab 4) aus der „Wieso? Weshalb? Warum?“-Reihe tut vor allem eines: Fragen beantworten. Auch mit der richtigen Geschichte werden nicht alle Kinderfragen beantwortet werden können – das Sachbuch kann dabei eine Unterstützung liefern.
Es scheint fast noch etwas schwerer zu sein für ältere Kinder das passende Buch zu finden. Natürlich können auch hier die Bilderbücher helfen – eine Altersgrenze nach oben gibt es hier nicht wirklich. Zwei Tipps für Kinder ab 12 habe ich aber trotzdem.
„Einfach so weg“ aus dem Carlsen Verlag ist kein Roman, sondern eine Sammlung von Kurzgeschichten, Liedtexten, Gedichten, Comics und Seiten die man selbst beschrifte und bemalen kann. Ein Buch, dass bei der Trauerbewältigung unterstützt und Platz für all die Gedanken, Sorgen und Ängste bietet, die Trauer mit sich bringt.
Ein Buch, dass mich unglaublich beeindruckt hat, war „Der große schwarze Vogel“ von Stefanie Höfler. Die Familie verliert die Mutter, sehr plötzlich und von einem Tag auf den andere ist alles anders. Das Buch begleitet Ben in der Gegenwart und durch seine Erinnerungen an seine Mutter, wie er selbst mit seinem Verlust umgeht, aber auch gleichzeitig den Vater und den jüngeren Bruder dabei beobachtet und versucht mit einer Welt ohne Mama zurechtzukommen.