Wie viel Wucht kann in einem einzigen schmalen Buch von gerade mal 64 Seiten bitte liegen?
Ihr ahnt es: sehr, sehr viel. Peter Weibel hat mir mit „Akonos Berg“ ein besonderes Leseerlebnis für den vorletzten Tag des Jahres beschert.
Jonas ist Bergführer in den Schweizer Bergen. Seit Tagen wird ein Asylbewerber aus der örtlichen Flüchtlingsunterkunft vermisst – Akono scheint sich alleine auf den gefährlichen Weg zum Gipfel gemacht zu haben, nachdem er aus der Schweiz ausgewiesen werden sollte. Das erfährt Jonas fast nebenbei, nachdem Akono schon drei Tage fehlt. Warum sucht keiner der Bergführer aus dem Dorf nach ihm? Jonas überlegt nicht lange. Doch er braucht zu seiner eigenen Sicherheit einen zweiten Bergführer für die Suche. Den findet er – in Sara, der einzigen weiblichen Bergführerin. Warum haben die anderen Menschen der Bergwacht Akono scheinbar schon aufgegeben? Was will der junge Nigerianer auf dem einsamen und hochgefährlichen Weg zum Gipfel? Die Suche nach Akono ist viel mehr als die versuchte Rettung einer vermissten Person. Sie ist die Suche nach einem womöglich verloren gegangenen moralischen Kompass in unseren Zeiten, nach menschlichen Werten und das Zusammenhalten bis zum Ende.
Dieses schmale Buch hat mich enorm berührt und ich empfehle es Euch aus ganzem Herzen. Ich habe es auf einer Wanderung in den Bergen gelesen, passender hätte es nicht sein können.
Peter Weibel erzählt dicht und eindringlich, sehr literarisch und ohne Umschweife direkt ins Herz.
Ganz große Leseempfehlung 🧡📚
Original auf Instagram bei @buchselig erschienen: