Buchtipps von Edgar Rai

Shuggie Bain, harte, sehr harte Kindheit in prekären Verhältnissen im Glasgow der 80er. Vater im Bestfall abwesend, Mutter alkoholkrank. Kaum zu ertragen und zugleich wunderschön. Mein Roman des Jahres. 

Blacktop Wasteland, Beauregard hat alles versucht, ein ehrliches Leben zu führen und ein guter Vater und Ehemann zu sein. Aber er sieht sich mit existentiellen finanziellen Problemen konfrontiert, also lässt er sich ein letztes Mal als Fluchtwagenfahrer anheuern. Das eine letzte Mal also. 

Sie glauben zu wissen, dass diese Geschichte übel ausgehen wird? Klar. Ist schließlich schon x-mal erzählt worden. So allerdings noch nie! Es beginnt düster grollend und mit bösen Vorahnungen, dann wird es noch düsterer, und die Vorahnungen scheinen sich zu bestätigen, bis es pechschwarz wird und böse, sehr böse, noch böser, au, das tut wirklich weh. Für Freunde gelegentlicher Total-Finsternis ein echtes Ereignis.

Vom Versuch, einen silbernen Aal zu fangen. Siebzehn Jahre ist es her, dass die Heilquelle des rheinischen Villrath versiegte. Seither dümpelt der ehemals mondäne Kurort vor sich hin und erwartet sein eigenes Ableben. Junge gebt es ohnehin kaum noch, und die wollen vor allem weg, das Kurhaus ist längst geschlossen und Vera führt ihr „Stübchen“ nur deshalb weiter, damit die drei Alkoholiker im Ort noch einen Ort haben, an dem sie sich versammeln können. Und dann passiert es: Die Bahn baut eine Trasse durch den nahen Wald, dabei kommt es zu einem Erdrutsch, die Quelle beginnt wieder zu Sprudeln und im Dorf fiebert man der Rückkehr der glanzvollen Zeiten entgegen. Kommt natürlich ganz anders. Das alles ist sehr souverän erzählt und mit tollen Figuren gespickt. Auch die Dialoge sind ein Genuss. 

Vielen Dank an Edgar Rai für die Buchtipps!

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